Bi-Composite-Polierläppscheiben bestehen aus zwei in einer Kunstharzverbindung gebundenen Materialien, die auf einer Scheibe aufgebracht werden, wobei eine Komponente spiral-, waben- oder punktförmig ausgebildet wird. Als Läppmittel kommen wasser- und öl-lösliche Diamantflüssigkeiten zum Einsatz, wobei monokristalline Diamantkörner die besten Ergebnisse liefern. Je nach Herstellung des Diamantkorns kann höhere Abtragsleistung oder geringere Rauhigkeit/Kratzerneigung erzielt werden. Für die Dosierung der Diamantflüssigkeit stehen verschiedene Dosiersysteme zur Auswahl.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren sind die hierfür verwendeten Läpp- und Polierscheiben in Bereiche unterschiedlicher Härtegrade aufgeteilt. Das aufgetragene Diamantkorn wird beim Überqueren der unterschiedlich harten Polierläppscheibensegmente laufenden Geschwindigkeitsänderungen unterworfen. Aufgrund geringerer Scheibenhärte, im Vergleich zum Abrasiv und zum bearbeitenden Werkstück, drückt sich das Diamantkorn zum Teil in die weichen Zonen der Scheibe ein und erzeugt gerichtete Bearbeitungsspuren. Auf den harten Zonen rollt das Diamantkorn ab und hat höhere Geschwindigkeiten, wodurch ein zusätzlicher Poliereffekt erzielt wird.
Der entscheidende Vorteil des Bi-Composite-Systems ist die Oberflächenbearbeitung in nur einem Arbeitsschritt bei hohem Materialabtrag und gleichzeitiger Erzielung reflektierender Oberflächen. Somit ist gleichzeitiges Läppen und Polieren möglich. Der Einsatz dieses Systems ist somit ein äußerst wirtschaftliches Verfahren, um Läpp- und Polierzeiten zu verkürzen, bzw. die Bearbeitungsstufen zu reduzieren.
Das Abrichten kann in kurzer Zeit durch ein Diamantabrichtwerkzeug erfolgen.
Im Produktionsbetrieb wird die Läppscheibenkühlung empfohlen, um die entstehende Wärme abzuführen und somit reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten.